Enten auf Camp ViliÜber den Tanamea-Pass bin ich nach Slovenia gelangt. Ein kleiner Pass an der italienisch-slowenischen Grenze. Der Grenzposten war eine kleines verlassenes Grenzhäuschen, wie man sie heutzutage oft sieht. Das Wetter war unschlüssig, mal sah es so aus, als ob es nächstens regnet, dann schien wieder die Sonne.
Trocken bin ich in Volarje auf dem Camping Vili angekommen. Dort begrüsste mich ein Mann. Er hatte Schuhe, Hosen und einen Turban an. Kurlig sah er schon aus. Hatte einen Flair von Indien und etwas Verrücktes an sich. Es war Vili, der Campingplatzbesitzer.
Er hatte noch einen Platz frei für mich und half mir beim Abladen. Wir kamen auch schnell ins Gespräch, weil er auch ein Motorrad hat, das aber im Moment nicht funktioniert, weil es drei Jahre lang gestanden ist.
Nachdem ich mein Zelt aufgestellt habe, war auch Roberto mit seinen beiden Kinder auf dem Campingplatz angekommen. Er ist nach Möglichkeit ein Mal im Monat dort. Er hat es auch nicht weit von Trieste aus. Wir redeten viel über dies und das und halfen beim Kochen auf dem Campingplatz. Schnell lernte ich auch Antonio kennen. Ein kurliger alter Mann, der auf dem Campingplatz arbeitet und immer gute Laune hatte. Und natürlich auch immer wieder einen Witz auf Lager hatte.

Tolminska koritaEin Deutscher, ein Italiener und ein Slowene kommen in die Hölle.
Da sagt der Teufel:
"Der Deutsche kommt zu den anderen Deutschen und wird bestraft, wegen Hitler.
Der Italiener kommt zu den andern Italiener und wird auch bestraft, wegen Mussolini.
Der Slowene kommt zu den anderen Slowenen und wird nicht bestraft."
Der Deutsche und der Italiener fragen:
"Warum wird der Slowene nicht bestraft?"
Da anwortet der Teufel:
"Die bringen sich gegenseitig um!"

Da waren auch Thor und Thomas, zwei Dänen, die nach einer 24-Stunden Fahrt von Dänemark nach Slowenien gefahren sind um zu Fischen. Und zum ersten mal über richtige Berge gefahren sind.
Das waren aber nicht die einzigen, die ich kennenlernen durfte. Es war schon ne lustige und gute Zeit mit den Leuten.

Die Tage, die ich nicht auf dem Campingplatz verbracht habe, war ich unterwegs in der Umgebung. Ich besuchte die Tolminska korita mit ihrer Warmwasserquelle und dem Bärenkopf. Es ist ein kleiner Spaziergang am Flussbett der Tolminska (Infoportal). Eine weitere Sehenswürdigkeit er Region ist natürlich auch die Soça, der smaragdfarbene Fluss. Landschaftlich ist die Gegend super.
Soča-SchluchtDoch man kann nicht nur Wandern. Im Tal gibt es die Möglichkeiten für Paragliding, Canyoning, Rafting, Fahrradtouren und vieles mehr.
Auch besuchte ich Kobarid und sein Museum, Kobariski Muzej.
Das Gebiet rund um Kobarid war ein wichtiger Schauplatz im ersten Weltkrieg. Im ganzen Tal findet man immerwieder Denkmäler. Es wird einem schnell klar wie sinnlos Krieg ist.

Nach vier Tagen sagte man sich Auf Wiedersehen, wünschte einem nur das beste und mein Weg führte mich weiter nach Kroatien.

 

Fotos von Slovenija