Es war schon dunkel als ich in Peking landete. Die maximale Sichtweite war schätzungsweise 100 Meter. Die Luft war voller Smog. Wie in jeder neuer Stadt machte ich mich am Flughafen auf die Suche nach einer Touristeninformation um einen Stadt- und Metroplan zu kriegen. Dann gings zum Hostel im Zentrum der Stadt. Einchecken, etwas essen, Schlafen.
Die Smog-Belastung in Peking ist ja weltbekannt. Als ich am nächsten Tag aufstand, war der Himmel blau, die Sonne schien, die Luft, für Peking-Verhältnisse, sauber und man konnte problemlos atmen. Zu Fuss ging ich zum Tian'anmen-Platz, durch das Tor des Himmlischen Friedens und in die Verbotene Stadt. Der ehemalige Sitz der Kaiser Chinasun ist eine Stadt in der Stadt. Dem einfachen Volk war zu der Zeit der Zugang verwehrt. Heute ist es eine der Hauptattraktionen Pekings. Touristen aus aller Welt kommen in Scharen um die Stadt zu besichtigen. Die Verbotene Stadt ist heute eine grosse Museumsanlage. Man kann die verschiedenen Tempel, die Residenz der Kaiser und vieles mehr anschauen. Wer sich die Stadt man anschauen will, sollte sich ein paar Stunden Zeit nehmen.
An diesem Tag herrschte ein frostiger Wind. Nach einigen Stunden in der Kälte wollte ich etwas warmes. Da ich keine Fertignudeln wollte und auch keinen Instantcoffee, entschied ich mich für eines dieser aufgespiessten Würstchen, die man in ganz China finden kann. Es schmeckte...naja...Ich weiss nicht ob es wirklich Fleisch war, aber es hatte nicht wirklich einen Wurstgeschmack. Aber es war etwas warmes in der Kälte.
Am nächsten Tag gings zur "Great Wall". Ein wirklich eindrückliches Bauwerk und ein Spaziergang auf der Mauer ist nicht zu unterschätzen. Viele Stufen warten auf dich, und selten sind sie gleich hoch. Mal sind sie fünf Zentimeter hoch, mal zwanzig, mal zehn. Der Tag war angenehm warm und man kam schnell mal ins Schwitzen. Die Besucher werden zu einem restaurierten Teil der Mauer gefahren, danach kann man frei auf ihr Spazieren gehen. Und man kann auch auf dem nicht restaurierten Teil gehen. Im Dezember kann der schon schneebedeckt sein und man muss aufpassen wo man hintritt, da man schnell mal ausrutschen kann.
Am letzten Tag besuchte ich den Himmelstempel, der nicht weit entfernt von der Verbotenen Stadt ist. Auch hier waren viele Besucher vor Ort. Die Abende in Peking verbrachte ich meisten in der Hostelbar bei Bier und Würfelspielen mit Engländer und Deutschen.
Von Peking ging es mit dem Zug weiter nach Zhangjiajie. Die Fahrt dauerte über 22 Stunden. Und es sollte nicht meine letzte Zugfahrt in China sein.
In Zhangjiajie war es tagsüber etwas wärmer als in Peking, obwohl es den ganzen Tag bewölkt war. Ich besuchte den Tianmen Mountain. Leider war die Aussicht von dort oben gleich null, da es den ganzen Tag neblig war. Man konnte zwar runterschauen und man wusste, dass es mehrere hundert Meter runter geht bevor man wieder auf Boden stösst, man sah aber nur den Nebel, der alles versteckte. Am Abend lernte ich im Hostel einen Polen kennen, mit dem ich am nächsten Tag den Zhangjiajie National Park besuchte. Der Park ist voller Steinsäulen. Viele von euch werden diese aus dem Film Avatar kennen. Die fliegenden Felsen von Pandora kann man hier finden. Zwar fliegen sie nicht, aber die Spitzen sind die gleichen wie im Film. Es ist riesiger Park und die Eintrittskarte ist vier Tage gültig. Was uns zur Entscheidung brachte, dass wir am nächsten Tag wieder hin gehen und einen anderen Teil begehen.
Nach Zhangjiajie war Shanghai an der Reihe. In Shanghai habe ich wohl meine beste Zeit in China gehabt. Gleich am ersten Tag habe ich mich mit einer Norwegerin (Maria) aus dem Zimmer befreundet und wir sind mit einem anderen Zimmergast zusammen essen gegangen und anschliessen in eine Bar, wo wir blieben bis sie schliessen wollten. Am nächsten Tag kamen weitere Leute dazu. Deutsche (Dennis & Anna), Australier (Thiago & Alex), Amerikaner (Corey), in der Bar schloss sich noch eine Russin (Ann) der Gruppe an und so waren wir abends international unterwegs. Die Abende/Nächte wurden immer feucht-fröhlich gefeiert. Was beim einen oder andern am nächsten Tag Spuren hinterliess. So gab es jemanden, der am nächsten Tag drei Stunden brauchte um sein Toast zu essen, weil er einen riesen Kater hatte.
An einem Tag machten wir alle gemeinsam einen Ausflug nach Suzhou (Jiangsu), das in der nähe von Shanghai liegt. Dieses "Städtchen" (ca. 10 Mio. Einwohner) wird auch Venedig der Osten genannt. Die restlichen Tage war jeder für sich unterwegs in Shanghai. Und abends ging die Sause wieder los. Es wurde getrunken, geredet, gelacht...gute Stunden, mit guten Leuten. Doch wie es so ist auf Reisen, es kommt der Tag an dem jeder weiterzieht und man muss sich verabschieden. Für jeden ist dieser Moment blöd, aber die Reise geht weiter.

Für mich ging die Reise weiter nach Hong Kong. Nochmals 19 Stunden um Zug. Die Temperatur dort war wesentlich angenehmer als zuvor. Die Lage des Guesthouse war super. Der Eingangsbereich des Guesthouse war voller kleiner Läden und Menschen, hauptsächlich Inder, schätze ich. Man kam kaum vorwärts und jeder zweite versuchte einem ein Zimmer zu vermieten oder etwas zu verkaufen. Nach den angebotenen "good quality" Uhren und Taschen kamen schnell mal Angebote für Marijuana, Haschisch und weitere Drogen. All die anderen Male, wo ich durch die Einganghalle ging war wenig los und man konnte ohne Schwierigkeit rein und raus gehen.
Bei einem Spaziergang im Kowloon Park kann man gut entspannen und man trifft immer wieder auf Gruppen die Tai Chi- und Gymnastik-Gruppen. Noch schöner sind aber Spaziergänge auf Hong Kong Island oder Launtau Island. Dort kann man in den Wälder spazieren und die Natur in vollen Zügen geniessen.

 

Fotos China
Fotos Hong Kong