Nach Malaysia ging es per Flieger weiter in den Süden. Down Under, ein riesiges Land vom Meer umgeben.
Auf der Suche nach einem günstigen Flug von Kuala Lumpur nach Sydney fand ich nur Flüge mit über 30 Stunden Reisezeit. So entschloss ich mich zunächst nach Perth zu fliegen und dann weiter nach Sydney. Im nachhinein fand ich dann heraus, dass es noch ein Sydney in Kanada gibt und die Reisezeit von Kuala Lumpur aus mehr als 30 Stunden dauert.

Ich kam früh Morgens in Perth an. Als erstes organisierte ich mir eine SIM-Karte, da geplant war länger im Land zu bleiben. Danach ging es ins Zentrum von Perth. Wärend der Busfahrt kontaktierte ich Thiago, den ich in Shanghai kennengelernt hatte. Nach einem Spaziergang und Essen traf ich am Nachmittag Thiago und er zeigte mir noch ein paar interessante Sachen in seiner Stadt. Bevor er weitermusste setzte er mich auf einer kleinen Insel ab, Heirisson Island, wo ich auch nach kurzer Zeit den ersten Kontakt zu einem australisschen Ureinwohner hatte, ein kleines Kangaroo. Am Abend dann gings wieder zum Flughafen und dann nach Sydney.

In Sydney angekommen gings zuerst zum Hostel in Kings Cross. Kommt man dort zum ersten Mal von der U-Bahn auf die Strasse, fällt einem sofort auf, dass nachts mehr los ist als tagsüber. Hostels, Sex-Shops und Nightclubs reihen sich aneinander.
Eine Woche verbrachte ich in der Stadt und verbrachte die Zeit mit Sightseeing und der Organisation der Australienumrundung. Sydney ist eine schöne Stadt mit einer jungen Geschichte, wie fast jede Ortschaft in Australien. So musste ich schmunzeln als der Stadtführer zu Anfang der Tour meinte "Dies ist die ältäste Kathedrale in Australien. Sie wurde mitte 19. Jahrhundert fertiggestellt.". Zu der Zeit brandte Glarus nieder und die Notre-Dame de Paris war bereits mehrere hundert Jahre alt.
Ich traf mich in auch wieder mit Danni. Sie hatte die Idee mit dem Roadtrip in Australien. Nach Abklärung über die Preise für einen Mietwagen wartete ich noch auf die Antwort eines Freundes aus meiner Jugend, der mitkommen wollte. Danni war bereits abgesprungen, da sie auf Arbeitssuche war und nicht mitreisen konnte. Die Antwort meines Jugendfreundes kam nicht und auch sonst kein Lebenszeichen. Ich beschloss also mich alleine Auf den Weg zu machen. Zwar konnte ich es mir nicht leisten einen Wagen für längere Zeit zu mieten um ganz Australien zu besuchen, aber für zwei Wochen Kleinwagen mieten reichte es. Zwei Wochen in denen es viel zu sehen und zu fahren gab.

Mein Roadtrip startete mit dem Great Pacific Drive, der gleich bei südlich von Sydney anfängt und der Küste lang Richtung Melbourne führt. Die Küstenlandschaft ist atemberaubend. Ich folgte dieser Route bis nach Wollongong und fuhr dann ins Landesinnere, denn jemanden in Carboor Victoria besuchen, die Safari Fuel Tanks. Die Firma liegt mittem im Nirdenwo und ohne Navi hätte ich sie wohl nie gefunden. Einmal dort angekommen, gab es eine führte mich Wayne durch die Fabrik, wo nebst den Fernreisetanks für Motorräder auch noch Kajaks und Teile auf Kundenbestellung produziert werden. Es ist auch interessant zu sehen, wie Motorradteile gemacht werden.
Nach dem Fabrikrundgang fuhr ich über die Great Alpine Road wieder an die Küste. Circa 300 Kilometer Kurven, ein Paradies für Motorradfahrer. Kaum befahren und die Landschaft traumhaft.
Nach einer Nacht in der Nähe von Bairnsdale ging es nach Phillip Island. Wer kennt diesen Namen nicht? Motorradfans aus aller Welt und Pinguin-Fans ein Begriff.
Nebst Motorradrennen können abend auf der Inselt auch Pinguine beobachtet werden, die jeden Abend den Pinguin-Walk zu ihren Nistplätzen machen. Mir hatte es zu viele Leute dort und ich fuhr weiter nach "The Nobbies", dem westlichen Ende von Phillip Island. Auf dem Weg dort hin konnte man einige Kangaroos am Strassenrand antreffen und Abend muss man aufpassen, dass man keines anfährt, da sie jederzeit auf die Strasse springen können. Bei Sonnenuntergang kann man von den Nobbies tolle Bilder schiessen. Sie sonst grüne Küste wird feuerrot mit dem Untergang der Sonne.

Der Roadtrip ging weiter durch Melbourne und wie könnte es anders sein auf die Great Ocean Road. Nun gibt es auf dieser Küstenstrecke wahrlich viel zu sehen und zu bewundern und die richtigen Worte zu finden um dies zu beschreiben ist fast unmöglich. Ich will hier auch nicht zu viel Worte im Versuch verlieren diese wundervolle Landschaft zu beschreiben. Hier nur einige Sehenwürdigkeiten die man dort antreffen kann.
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Gibson Steps
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Twelve Apostles
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London Bridge
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Petrified Forest
- Robe

Nun war ich in der Nähe von Adelaide und es war an der Zeit mich wieder auf den Weg Richtung Sydney zu machen. Da Australien nicht nur aus Küsten besteht, fuhr ich über die A32 zurück. Das Outback. Naja, es war noch der zivilisierte Teil des Outbacks, asphaltierte Strassen, nur wenige Schotterstrecken wenn man die Hauptstrasse verlies. Mit dem Mietauto war auch nicht mehr möglich. Die Fahrt nach Sydney errinnerte mich ein wenig an Russland. Zwischen den Ortschaften Steppe soweit das Auge sehen kann, ansonsten nicht. Die Ortschaften, manchmal nicht mehr als ein paar Hütten und eine Tankstelle. Hauptunterschied zu Russland war definitiv die Temperatur, die z.T. 40° Celsius überschritt. Fährt man die A32 lang, fährt man unweigerlich durch Broken Hill wo man einen Skulpturenpark besuchen kann, der bei Sonnenuntergang viele Motive für Fotos bietet, noch mehr als schon Tagsüber geboten werden. Ganz in der Nähe liegt auch Silverton, wo sich ein Mad Max Museum befindet. Leider war es gerade geschlossen als ich dort war.
Kurz vor Sydney besuchte ich den Blue Mountains National Park, der ein Paradies für Wanderer ist. Unzählige Wanderstrecken und Sehenswürdigkeiten, die von Mutter Natur gebildet wurden.

Nach über 6000 Kilometer in zwei Wochen, verbrachte ich meine letzte Woche Downunder wieder in Sydney. Ich verbachte meine Tage mit Parkbesuchen, Spaziergängen und Geocaching. Ich traf mich auch einmal zum Essen mit Alex, den zweiten Australier, den ich in Shanghai kennengelernt hatte.
Nach dieser Woche ging es zurück nach Europa, wo mein Motorrad auf seine Reparatur wartete.

Ein Monat Australien ist definitiv zu wenig um das ganze Land zu besuchen. Von den unglaublichen Landschaften und Naturwundern kann man in dieser Zeit nur einen Bruchteil sehen. Und bei meinem nächsten Besuch auf dem Kontinent werde ich mehr Zeit dort verbringen.

 

Fotos Australien